Ballverluste ohne Ende

Am Samstag, den 3. Mai fand das erste Heimspiel der Munich Cowboys gegen die Schwäbisch Hall Unicorns statt. Dabei konnten sich die Hausherren vor etwa 900 Zuschauern bei strahlendem Sonnenschein im Dantestadion erst in der 2. Hälfte mit 36:6 gegen die Gäste durchsetzen. Die ersten beiden Viertel waren dabei von Ballverlusten auf beiden Seiten, sowie schlechten Longsnaps auf Cowboysseite geprägt. Von insgesamt 32 ersten Versuchen beider Teams fielen dann zwangsweise nur 10 in die beiden ersten Viertel, die restlichen First downs in der 2. Halbzeit lagen überwiegenderweise auf Münchener Seite. So war es nicht weiter verwunderlich, dass die Bayern erst 1:16 Minute vor Ende der ersten Hälfte mit einem 5-yard TD-Lauf durch ihren QB Travis Harvey mit 6:0 in Führung gehen konnten und Kicker Scheitzeneder mit dem PAT den Halbzeitstand von 7:0 herstellte. Mit Verletzung musste zu Beginn der 2 Halbzeit der Starting-QB der Haller, Jordan Neuman, in der Kabine bleiben. Ab diesem Moment lag die ganze Last auf dem 2. QB Felix Brenner, der sicherlich ein grosses Talent ist, aber in dieser Situation seine Unerfahrenheit doch noch deutlich hervortrat, was dann unter anderem in 3 Interceptions resultierte. So war es nur eine Frage der Zeit, dass die Cowboys durch einen 25-yard-Lauf von Jerome Morris ihre Führung weiter ausbauen konnten. Kurzzeitig flammte nochmals eine leise Hoffnung bei den Unicorns auf, als deren Jung-QB Felix Brenner seinen Receiver Max Seroogy mit einem 56-yd-Pass zum TD bediente, aber mehr als Ergebniskosmetik war es dann doch nicht! Dabei wäre dieser Pass noch fast abgefangen worden, aber durch eine unglückliche Berührung eines Münchner Verteidigers sprang der Ball nochmals in die Luft und Seroogy konnte diesen fangen und in die Endzone der Cowboys tragen! Den alten Punkteabstand baute danach wieder einmal mehr QB Travis Harvey von den Bayern mit einem 1-yard-Lauf in die Endzone aus. Ab diesem Zeitpunkt war es mit dem letzten Aufbäumen der Unicorns vorbei. Durch ihre Verletztenmisere führte ein geworfener Pass, der durch Linebacker Oliver Schober der Münchener Defense abgefangen werden konnte, zum TD für die Cowboys. Das es der Tag der QBs der Münchner war zeigte sich, als Coach Rosenberg seinen 2. Mann, Gary Lautenschlager, aufs Feld schickte. Auch Lautenschlager trug sich nach seinem 1-yard-TD-Lauf auf dem Scoreboard ein. Den Schlusspunkt in der dann doch sehr einseitigen 2. Spielhälfte setzte mit einem Field Goal für die Bayern Ersin Gödel, der bei den Münchnern laut ihrer Spielerliste als D-Liner eingesetzt wird. Das Fazit für die Haller ist nach dem Ausfall ihres Stamm-QBs doch sehr nüchtern ausgefallen - noch dazu, da die Unicorns in der 1. Hälfte zu 80% mit Passspiel glänzten und davon etwa 70% verwerten konnten! Auf der nachfolgenden Pressekonferenz stellte Head Coach Rosenberg aus München fest, dass man sportlich einen Schritt nach vorne gemacht habe, weil die Offensive-Line und auch das Laufspiel besser waren, als im ersten Spiel gegen die Unicorns. Und laut Head Coach Gehrke von den Hallern: "Wenn die Offense nichts zu Stande bringt und die Defense so oft auf dem Feld stehen muss, dann passieren Fehler und diese summieren sich dann!" Über die teilweise katastrophalen Longsnaps der Cowboys meinte Rosenberg, dass man den Center gewechselt habe. Ausserdem sei es noch nicht das Team, wie er es haben will, aber er arbeite weiterhin Step-by-Step, um sein Team zu formieren. Und Oliver Schober, der den Intercetion zum TD trug, meinte nach dem Spiel, das die Cowboys noch nicht wissen, wo Sie stünden. "Wir denken nur von Spiel zu Spiel, aber wir spielen uns immer mehr ein".

7: 0 5-yard-Lauf Travis Harvey, PAT Wolfgang Scheitzeneder
13: 0 25-yard-Lauf Jerome Morris
13: 6 56-yard-Pass Max Seroogy
20: 6 1-yard-Lauf Travis Harvey, PAT Wolfgang Scheitzeneder
27: 6 58-yard-Interception-Return Oliver Schober, PAT Wolfgang Scheitzeneder
33: 6 1-yard-Lauf Gary Lautenschlager
36: 6 30-yard-Field-Goal Ersin Gödel

Gruber - 04.05.2008