Adler bleiben weiter das Maß aller Dinge

Im GFL-Spitzenspiel gewannen die Berlin Adler vor 1.350 Zuschauer gegen Erzrivale Hamburg Blue Devils mit 24:7 (7:0, 7:7. 7:0, 3:0). Damit blieben die Adler auch im vierten Spiel der noch jungen Saison (dreimal in der GFL, einmal in EFAF-Cup) unbesiegt und verteidigten außerdem noch die Führung in der GFL Nord.

Die Spiele zwischen den Adlern und den Blue Devils waren schon immer etwas Besonderes und elektrisierten die Massen. Seit dem Wiederaufstieg der Adler 2002 war das Spiel gegen die Gäste von der Waterkant immer das am bestbesuchte. Zum einen lag es daran, dass die Blue Devils wohl das einzige Team der GFL sind, das über eine Fankultur verfügt, wonach sich jedes andere die zehn Finger lecken würde. Wer kann sonst von sich sagen, dass zu den Auswärtsfahrten regelmäßig fast immer 300-500 Fans mitreisen. Zum anderen waren die Spiele immer heiß umgekämpft, was natürlich auch dem Berliner Football Fan nicht verborgen blieb und ihn ins Stadion lockte.

Ein Sieg über die Hanseaten war in der jüngeren Vergangenheit für die Adler aber nur selten an der Tagesordnung. In der letzten 14 Aufeinandertreffen konnte man nur dreimal als Sieger den Platz verlassen. Nun sollte Sieg Nummer vier folgen, insbesondere, da man mit zwei Zu-Null-Siegen gut in die Saison gestartet war und sich nicht so schnell vom Platz an der Sonne, heißt, von der Tabellenspitze, verdrängen lassen wollte. Die Blue Devils um Head Coach Joe Roman hatte natürlich ihre eigenen Pläne, wie man das verhindern könnte, war man doch selbst auch mit einem Zu-Null-Sieg aus Weinheim zurückgekommen und würde mit einem Sieg in Berlin selbst ganz oben stehen.

Wie erwartet dominierten zu Beginn des Spiels beide Abwehrreihen. Weder die Offense der Adler noch der Blue Devils konnte bei ihren ersten Angriffsserien Akzente setzten. Wenn zwei ebenbürtige Teams Aufeinandertreffen, dann entscheidet meistens über Sieg oder Niederlage, wer die wenigsten Fehler oder der die meisten macht, wie man es sehen möchte. Den ersten Fehler machten die Blue Devils und es sollten leider aus der Sicht von Joe Roman noch ein paar mehr folgen, auf die er gern verzichtet hätte: „Unsere Fehler machten letztlich den Unterschied aus. Gegen die Adler darf man sich solche Fehler nicht erlauben. So hatte wir keine Chance, dass Spiel zu gewinnen.“
Zurück zum ersten Fehler. Hamburgs QB Josh Brehm versuchte mit bei einem Option-Spielzug seinem RB Waldemar Weitzel den Ball zu zupitchen. Das ging gründlich daneben. Wetzel konnte den Ball nicht unter Kontrolle bringen, und die Adler kamen selbst an der eigenen 30-Yard-Linie in Ballbesitz. Zwei Big Plays später stand es 7:0 für die Gastgeber. Erst fand QB Brett Hall mit einem weiten Pass seinen WR Marquis Belton für 40 Yards Raumgewinn, dann zeigte Hall wenig später, dass er den Ball nicht nur werfen kann. Bei seinem 40-Yard-Touchdown-Lauf düpierte er mit Hilfe einiger guter Blocks seiner Receiver die gesamte Abwehr der Gäste.

Doch die Blue Devils zeigten sich zunächst nicht geschockt. Ein guter Kickoff-Return ihr Allzweckwaffe DB Jared Dumm (wurde im Spiel sowohl in der Defense als auch als Receiver in der Offense eingesetzt) brachte sie zurück an die Mittellinie. Brehm, der im weiteren Verlauf häufig aus der Shotgun-Formation agierte, zeigte auch, dass er in der Lage ist, den Ball zuwerfen, wobei er insbesondere von seinem WR Philipp Herder gut unterstützt wurde. Auch durch zwei gelungene Screen-Pässe auf Weitzel ließen die Hamburger sich der Endzone der Adler schnell nähern. Und Brehm war es dann mit einem 1-Yard-Quarterback-Sneak vorbehalten, die „Null“ der Defense der Adler ad acta zulegen. „Das hat uns natürlich mächtig gewurmt, dass unsere weiße Weste einen Flecken bekommen hatte. Doch das hat uns noch mehr angespornt, um zu zeigen, dass wir die besten sind“, war sich Rückkehrer DL Dominic Gast nach dem Spiel sicher, warum die Adler-Defense noch einen Zahn zulegte. Es war das letzte Mal, dass sich die Blue Devils der Adler-Endzone so nah annähern sollte.

Auch wenn die Offensive der Adler noch nicht auf Hochtouren läuft, dazu gibt es einfach noch zu viele Abstimmungsprobleme, in der kurze Zeit später gestarteten Angriffsserie zeigte sie, wo zu sie in der Lage ist. Plötzlich funktionierte der zuvor völlig abgemeldete Lauf mit RB Björn Dreier ein ums andere mal, ein überraschender Pass auf TE Tim Friedrich erwischte die Defense der Gäste total auf dem falschen Fuss. Und WR Johnny Schmuck krönte die Serie mit seinem 4-Yard-Fang in der Endzone zur erneuten Führung. Mit diesem 14:7 ging es in die Halbzeitpause und wer sich nicht mit dem Bierholen oder auf Toilettegehen beeilte, verpasste womöglich die vorentscheidene Szene des Spiels. „Wir hatten zunächst arge Probleme mit der Trips-Formation der Blue Devils. Erst in der Halbzeit gelang es uns, die entsprechenden Änderungen vorzunehmen. Dass es gleich solch eine positive Auswirkung hatte, freut uns natürlich umso mehr.“ Head Coach Dogan Özdincer zeigte sich nach dem Spiel hocherfreut, wie seine Spieler die Anweisungen der Coaches perfekt umsetzten. LB Colin Dish hatte dabei ganz besonders gut zugehört und fing gleich den ersten Pass des Hamburger Spielmachers ab. Und zum Leidwesen der mitgereisten Fans trug er den Ball auch noch in die Endzone zurück.

Damit war das Spiel entschieden. Hamburg fand im weiteren Verlauf des Spiels keine Antwort, um den Adlern gefährlich zu werden. Ein Fumbl sowie zwei Interceptions (beide von 20-jährigen DB-Talent Marlon Sinkendonk gefangen) verhinderten jegliche Aufholjagd. Den Schlusspunkt setzte dann Altmeister Thomas Schwammbach, der neben seinen drei gelungenen Extra-Punkt-Versuchen mit einem 23-Yard-Field-Goal den 24:7-Endstand erzielte.

Gohlke - 03.05.2008

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