Die Berliner Mauer steht wieder

In einem Spiel für Defensiv-Ästheten konnten sich die Berlin Adler mit 18:0 gegen die Mercenaries aus Marburg durchsetzen. Nach einem Halbzeitstand von 0:0 brachten individuelle Fehler die Adler im dritten Viertel auf die Siegesstraße.
Schon früh an diesem sonnigen Sonntagnachmittag wurde deutlich, in welche Richtung die Interconference-Partie gehen sollte. Augenscheinlich hochmotiviert und mit der richtigen Taktik ausgestattet, wurde Berlins Quarterback Brett Hall gleich zwei Mal von der Marburger Defense gesackt (Schwede und Garcia), und Berlin musste sich per Punt vom Ballbesitz trennen. Jetzt begann die Phase, in der die Gastgeber das Spiel zu ihren Gunsten hätten beeinflussen können, ja sogar müssen. Zunächst segelte ein Field-Goal-Versuch von Neu-Kicker Stephan Bauer aus 29 Yards links an den Stangen vorbei, und kurz vor der Halbzeit klopften die „Söldner“ erneut an die Tür zur Berliner Endzone. Bis an die 1-Yard-Linie der Adler arbeitete man sich vor, nur um sich diese ausgezeichnete Feldposition durch ein Holding wieder zu verderben. Bezeichnend für das Pech der Marburger an diesem Tage, dass der anschließende Field-Goal-Versuch von Stephan Bauer laut und vernehmlich an den Pfosten der Goal Posts klatschte. Zur Halbzeit stand es also immer noch 0:0, wobei konstatiert werden musste, dass beide Defense-Reihen dem Spiel maßgeblich ihren Stempel aufdrückten und die Kicker beider Teams nicht ihren besten Tag erwischt hatten.
Nach dem Wechsel geschah dann dass, was im Nachhinein wohl getrost als der Wendepunkt der Partie betrachtet werden kann. Running Back Sean Cooper verlor den Ball, und Cornerback Karl Michel konnte diesen nicht nur aufnehmen, sondern aus 19 Yards Entfernung in die Endzone der Marburger zurücktragen. Doch es sollte noch schlimmer kommen für die Lahnstädter: Kaum wieder in Ballbesitz, wiederholte sich das Unheil. Sean Cooper, der über die gesamte Spielzeit von den Adlern gut kontrolliert wurde und nur 31 Yards erlief, fumbelte nach einem harten Hit von Linebacker Colin Disch erneut.
Doch dieses Mal war die Marburger Defense angetreten, um ihre Mannschaft im Spiel zu halten. Machten zunächst noch zwei Penaltys die Bemühungen zunichte, ließ man anschließend nichts mehr zu. Zwei Läufe von Björn Dreier durch die Mitte – ein Spielzug, der gefühlte 100 Mal ausgeführt wurde – und ein Pass-Break-Up durch Cedric Clark sorgten für einen weiteren Field-Goal-Versuch der Berliner, der von den „Söldnern“ geblockt wurde. Das Laufspiel der Mercenaries kam jedoch überhaupt nicht mehr in Schwung und auch die nun zahlreicheren Pässe fanden selten ihr Ziel. Mit dem entsprechenden Momentum ausgestattet, brachten sich die Berliner nun endgültig auf die Siegerstraße. Ein langer Pass von Hall auf Belton brachte die Hauptstädter kurz vor die Endzone der Mercenaries, und dieses Mal konnte auch die starke Marburger Verteidigung nichts ausrichten, als TE Tim Friedrich das Ei in der Endzone fing. Die anschließende Two-Point-Conversion schlug zwar fehl und gegen das 12:0 aus Berliner Sicht bäumten sich die Hausherren im letzten Viertel noch einmal auf, allerdings erfolglos. Die Kombination Hall auf Belton machte nämlich mit dem dritten Berliner Touchdown auch die letzten leisen Hoffnungen der 850 Zuschauer zunichte.

Bredendiek - 28.04.2008

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